1. Warum ein Hochbeet ?
Hochbeete sind keinesfalls eine Modeerscheinung, sondern die Weiterentwicklung der jahrtausendealten, aus China stammenden Hügelbeet-Kultur.
Das Hochbeet vereint gleich zwei entscheidende Vorteile gegenüber einer herkömmlichen Beetbewirtschaftung!!!
Zum einen bietet es aufgrund seiner Höhe, die Möglichkeit, bei der Bewirtschaftung den Rücken zu schonen.
Ein Aspekt, welcher gerade in der heutigen alternden Gesellschaft Anklang findet.
Zum anderen, hat das Hochbeet durch seine natürliche Wärmeentwicklung den enormen Vorteil, dass bereits im zeitigen Frühjahr mit dem Kultivieren von Pflanzen begonnen werden kann.
Mit einem entsprechenden Pflanzplan lässt es sich über eine ganze Gartensaison sehr effizient und ertragreich damit gärtnern.
2. Standort und Größe eines Hochbeetes
Bei der Standortwahl sollte man nach Möglichkeit eine größere Freifläche im Garten zur Verfügung stellen.
Besonders bewährt hat sich die Ausrichtung Nord/Süd.
Somit ist gewährleistet, das unser Hochbeet das volle Spektrum an Sonnenlicht erhält.
Die Länge eines Hochbeetes spielt eine eher untergeordnete Rolle, vielmehr sind die Tiefe und Höhe wichtige Komponenten bei der Planung.
Die ideale Höhe liegt bei ca. 90 cm weil dadurch das hüfthohe und rückenschonende Arbeiten ermöglicht wird.
Die Tiefe des Hochbeetes sollte 1,20 m nicht überschreiten.
Es sollte von beiden Seiten problemlos bewirtschaftet werden können!
3. Anlage eines Hochbeetes
Bei der Wahl des Baumaterials stehen mit Naturstein, Holz und Metall gleich drei Baustoffe zur Verfügung.
Hochbeete aus Holz sind in jedem Fall durch eine Folie von innen zu verkleiden um Staunässe vom Holz fernzuhalten und rascher Verrottung entgegen zu wirken.
Besonders geeignet sind Hochbeete aus Naturstein.
Dieser Baustoff garantiert eine hohe Langlebigkeit, ist absolut witterungsbeständig und speichert obendrein die Wärme.
Wenn nun noch Spalten im Mauerwerk vorhanden sind, so können sich zudem allerhand nützliche Insekten und sogar Eidechsen an einem Hochbeet niederlassen.
Schichtung
Den Anfang bildet ein engmaschiges Drahtgeflecht welches zuverlässig vor dem Eindringen von Wühlmäusen schützt!
Dieses sollte unbedingt auch bis zu 10 cm hoch eingewölbt werden.
Auf das Drahtgeflecht wird eine dünne Drainageschicht (max. 4 cm) aus Kies aufgebracht (Körnung 4 - 8 mm)
Die untere (1) Schicht besteht aus ca. 25 - 30 cm Reisig welches auch mit grobem Häckselgut gemischt eingebracht werden kann.
Die zweite (2) Schicht bilden ca. 5 - 10 cm abgestochene Grassoden, welche idealerweise beim Bau des Hochbeetes anfallen.
Die dritte (3) Schicht besteht aus Laub und Grünabfällen in einer Schichthöhe von 5 - 10 cm.
Schicht vier (4) besteht aus ca. 20 - 25 cm Rohkompost (idealerweise aus der Mittellage eines Komposthaufens entnommen)
Die fünfte (5) und letzte Schicht bildet gesiebter Feinkompost mit Muttererde gemischt in einer Höhe von 20 - 25 cm.
So aufgeschichtet, haben die Zersetzungsbakterien durch die groben Schnittabfälle im unteren Bereich eine gute Luftzufuhr, was den Verrottungsprozess und somit die Wärmeerzeugung unterstützt.
Ausgelegt ist dieses System der Schichtung auf eine Nutzungszeit von max. 5 - 7 Jahren.
Dann werden sich die zur Verfügung gestellten Nährstoffe erschöpft haben und die Schichtung sollte komplett erneuert werden.
Wer sein Hochbeet während der Wintermonate mit einer Plane überdacht, kann dem ausspülen der Nährstoffe gezielt entgegenwirken.
Nicht zu verhindern und völlig normal ist ein zusammensacken der Schichtung innerhalb der ersten 2 Jahre um bis zu 15 cm.
Die verlorene Masse ist analog der obersten Lage mit gesiebtem Feinkompost und Muttererde zu ersetzen.
4. Bepflanzung
Zum Schutz vor verspäteten Kälteeinbrüchen und Nachtfrösten kann Gärtnervlies verwendet werden.
Dieses staut die Wärme des Beetes an und bildet einen Schutz gegen den Frost.
Besonders geeignete Pflanzen sind Spinat, Salate, Zwiebeln, Rucola und Rettich für die Monate März/April.
Ab Mai können vorgezogene Gurken, Zucchini und Paprika ins Hochbeet.
Auch Tomaten sind gut geeignet, profitieren sie doch wie kaum eine andere Gemüsepflanze von der abgegebenen Wärme im Wurzelbereich.
Während der Sommermonate empfiehlt sich zudem der Anbau von Blumenkohl oder Brokkoli aber auch Möhren und Kohlrabi gedeihen hervorragend.
Über die Herbstmonate sollte wieder das Gärtnervlies zum Einsatz kommen, es kann jedoch weiterhin frostunempfindliches Gemüse gepflanzt werden.
Wer nun noch bei der Bepflanzung auf die Mischkultur achtet, wird maßgeblich davon profitieren, das sich der Boden schneller regenerieren kann.
Pflanzen der selben Familie nicht nebeneinander und nicht in Folge kultivieren.
Tipp 1 : “Wermut, Dill, Lavendel beugen aufgrund ihrer abgegebenen ätherischen Öle Fraßschäden bspw. an Gurken vor”.
Tipp 2 : “Wer jetzt noch dauerhaft Ruhe vor Schnecken haben möchte, sollte sein Hochbeet mit Schneckenschutzband im oberen Bereich umlegen.
Dieses Kupferband schützt zuverlässig vor Fraßschäden durch Schnecken da es eine wirkungsvolle Barriere bildet”.
Tipp 3 : “Niemals, Getreu dem Motto viel hilft viel, die überflüssige Gabe von Blaukorn in Erwägung ziehen!!!
Die obere Erdschicht des Hochbeetes ist aufgrund der verwendeten Schichtung in einem sauren bis schwach sauren Bereich und überhaupt nicht in der Lage das enthaltene Phosphat an die Pflanzen abzugeben”.
“Positiver Nebeneffekt wäre dann ein Hochbeet was gleichzeitig als nächtliches Dekoelement im Garten genutzt werden könnte weil es nachts vor Phosphor den Garten erleuchten müsste”.